Ausführliche multimodale Eingangsdiagnostik mit ergänzenden Behandlungsansätzen

Das Behandlungskonzept der Kitzberg-Klinken ist leitlinienorientiert und einer evidenzbasierten Vorgehensweise in Diagnostik und Therapie verpflichtet

Das psychotherapeutische Vorgehen fußt auf einem integrativen, psychotherapieschulenübergreifenden Modell, das insbesondere psychodynamische und systemisch-familientherapeutischeTherapieansätze einbezieht und auf verhaltenstherapeutischen Ansätzen basiert.

Diagnostik und Therapie folgen einem multimodalen und integrativen Therapieansatz. Dieser beinhaltet die ausführliche multimodale Eingangsdiagnostik sowohl in somatischer und vor allem psychischer Hinsicht als auch verschiedene, sich ergänzender Behandlungsansätze.

Die Eingangsdiagnostik umfasst die ausführliche Exploration der Anamneseerhebung, die Erhebung des psychopathologischen Befundes sowie testpsychologische Untersuchungen. Zudem erfolgen eine eingehende körperliche Untersuchung, Labordiagnostik, EKG-Untersuchung und weitere diagnostische Maßnahmen nach Erfordernis. Zu Beginn der stationären Behandlung wird auf der Basis der Befunde der Eingangsdiagnostik und den spezifischen Zielsetzungen der Patientinnen bzw. Patienten ein individueller Behandlungsplan aufgestellt.

Die Behandlung in den Kitzberg-Kliniken erfolgt im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzepts. Dieses umfasst spezifische psychotherapeutische Ansätze im Einzel- und Gruppensetting, Spezialtherapien wie Musiktherapie, Kunst- und Gestaltungstherapie sowie Bewegungs- und Körpertherapie. Zudem bestehen zusätzliche, indikative Behandlungsangebote wie Entspannungstraining, spezielle Essstörungsgruppe, Ernährungstherapie, Bewegungsbad, Physiotherapie und Reittherapie. Zudem bestehen im Rahmen von Patientenseminaren psychoedukative Angebote zu unterschiedlichen, störungsübergreifenden Themen.

Die gemeinsamen Grundlagen der therapeutischen Arbeit sind die Förderung eines achtsamkeitsbasierten, erfahrungsbezogenen Lernens und die Unterstützung der Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten. Sie beziehen sich auf das „Mergentheimer Modell“. Dieses betont die Etablierung einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung, eine Ressourcenaktivierung sowie ein lösungsorientiertes und prozessorientiertes Vorgehen im Sinne von Stabilisierung, Exposition und Neuorientierung. Zudem wird auf eine transgenerationale Sichtweise abgehoben.
Mit der sorgfältigen Stabilisierung wird die Grundlage gelegt für eine Verbesserung der aktuellen psychischen Verfassung, die erst eine Auseinandersetzung bzw. Exposition mit aktuellen oder biographischen, konflikthaften oder traumatisierenden Belastungen erlaubt. Exposition bedeutet, sich aktiv, achtsam und kontrolliert psychischen Konflikten und Belastung anzunähern. Dies geschieht grundsätzlich im Einvernehmen mit den Patienten und stets so, dass keine Überlastung, sondern eine allmähliche Entlastung im therapeutischen Kontext entsteht. Neuorientierung fokussiert auf den Übergang in den individuellen Alltag, bedeutet aber auch Akzeptanz biographischer Gegebenheiten.

Im therapeutischen Prozess spielt die Ressourcenaktivierung eine wesentliche Rolle. Die Beschäftigung mit den eigenen Ressourcen bzw. das Kennenlernen, das Neuorganisieren und das Erweitern der eigenen Ressourcen ist ein ebenso wichtiger Teil der Psychotherapie wie die Beschäftigung mit den psychischen Belastungen. Die Strategien, mit denen man Menschen helfen kann, ihre eigenen Ressourcen kennenzulernen und zu verbessern, sind in ständiger Weiterentwicklung begriffen.